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Wenn die Blase verschnupft reagiert

    Wenn die Blase verschnupft reagiert

    Während die einen den warmen, fast schon sommerlichen Oktobertagen nachtrauern, hoffen andere, dass es endlich kühler wird und auf den Bergen bald die ersten Schneeflocken fallen. Unbestritten geht mit dem Einbruch der Kälte auch ein Anstieg an Infektionen einher … nicht immer sind dies grippale Infekte, Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten. Von Harnwegsinfektionen, eigentlich ein Ganzjahresthema, sind einige Menschen in der kalten Jahreszeit vermehrt betroffen. Warum das so ist, versuchen wir in den folgenden Absätzen zu erläutern, wobei die Tipps rund um das Vermeiden und Behandeln von Blasenentzündungen natürlich auch in den wärmeren Jahreszeiten gelten: 

    Harndrang ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Damit signalisiert uns unsere Blase, dass ein Gang auf die Toilette notwendig ist und sie entleert werden möchte. Soweit – so normal. Doch auch dieses kleine Organ kann erkranken. Manchmal anfangs sogar leicht zu übersehen, drängt sie uns immer häufiger aufs Klo und wir wundern uns, dass eigentlich auch bei starkem Harndrang kaum etwas kommt. Wenn das Wasserlassen allerdings zu schmerzen oder brennen beginnt oder gar schon mit etwa Blut rötlich gefärbt ist, ist es unverkennbar, dass die Blase entzündet ist. Auch wenn dies sehr unangenehm und schmerzhaft sein kann, braucht man sich vorerst keine übermäßigen Sorgen machen. Ignoriert sollten die Symptome aber auch nicht werden, denn eine unbehandelte Blasenentzündung kann in Folge auch die Nieren betreffen – und dies ist dann deutlich problematischer.

    Was ist eine Blasenentzündung?

    Im Prinzip wird die Blasenentzündung durch Darmbakterien verursacht, die in den Harnleiter gelangen und durch unterschiedlichste Bedingungen gefördert wird. Eine dieser Bedingungen lässt sich durch die Anatomie erklären, warum Frauen, aber auch Kinder deutlich häufiger davon betroffen sind als Männer. Durch den geringeren Abstand zwischen After und Harnröhre wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Bakterien in die Harnröhre und weiter in die Blase eindringen können. Hier haben Männer mit der deutlich längeren Harnröhre eindeutig einen Vorteil, denn diesen Weg müssen die Bakterien erst einmal überwinden.

    Allerdings ist es nicht nur die anatomische Beschaffenheit, denn schließlich erkranken weder alle Kinder noch alle Frauen an einer Blasenentzündung. Es gibt weitere Faktoren, die eine solche Entzündung begünstigen und nicht selten ist es ein Zusammenspiel mehrerer Einflüsse, das zu einer schmerzhaften Entzündung führen kann.

    Was begünstigt eine Blasenentzündung?

    Logisch erscheint neben der Anatomie der hygienische Effekt. Bei der Reinigung nach dem Toilettengang sollte immer von vorne nach hinten gewischt werden. Damit kann schon einmal weitgehend vermieden werden, dass Bakterien selbstverschuldet durch das Wischen zur Harnröhre gelangen. Aber auch ein zu viel an Hygiene kann kontraproduktiv sein, da jedes Waschen den Säureschutzmantel der Haut beeinflusst. Ist dieser verändert, erleichtert dies den Bakterien das Vordringen. Hier empfehlen wir, vor allem bei gehäuftem Auftreten von Blasenentzündungen, auf das Ausweichen auf spezielle, sanfte, hochwertige Hygieneprodukte für den Intimbereich.

    Doch manchmal nutzt nicht einmal das Beherzigen all dieser Hygieneregeln und vor allem Frauen berichten, dass sie, sobald sie Kälte oder Zugluft ausgesetzt sind, auf einer kühlen Fläche sitzen oder auch nur kalte Füße haben, zu schmerzhaften Blasenentzündungen neigen. Eine mögliche Erklärung dazu ist, dass durch die Kälte bzw. den Kühleffekt die Blutgefäße zusammengezogen werden, dadurch die Durchblutung verringert wird und dies zu einer lokalen Schwächung des Immunsystems führt. Dies erleichtert den Bakterien die Harnröhre zu besiedeln. Hier hilft, solche Situationen zu vermeiden: Nicht auf einer kalten Steinplatte sondern besser auf einem Polster zu sitzen, Unterwäsche aus natürlichen Fasern zu tragen (Synthetikfasern sorgen manchmal für einen kühlenden Effekt und schlechte Atmungsaktivität) und Unterkühlung im Beckenbereich, aber auch der Füße durch passende Bekleidung zu vermeiden. Der Trend zu warmen Wollsocken darf hier gerne zur Vorbeugung genutzt werden, sind sie bunt, machen die Socken auch gleich mehr Spaß. Im akuten Fall leistet auch eine Wärmeflasche wertvolle Dienste.

    Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch das Trinken. In den Wintermonaten haben wir ein geringeres Durstgefühl und je weniger wir trinken, umso weniger wird auch die Blase gespült. Zudem fördert die trockene Heizungsluft auch das Austrocknen der Haut. Bakterien können sich dadurch leichter ausbreiten. Ausreichend trinken hat neben weiteren gesundheitlichen Vorteilen auch hier eine präventive Wirkung: Eventuell eingedrungene Bakterien können dadurch ausgeschwemmt werden, bevor sie eine Entzündung bewirken.

    Was hilft bei einer Blasenentzündung?

    Dies sind zumindest Erklärungen dafür, warum einige Menschen im Winter eher zu Blasenentzündungen neigen, als in den warmen Monaten. Wer das Gefühl hat, sich eine Blasenentzündung zugezogen zu haben, kann erst einmal versuchen, mit viel Trinken und der Zufuhr pflanzlicher Hilfen aus unserer Apotheke dem entgegen zu wirken. Sollten die Beschwerden schlimmer werden, wie verstärkte Schmerzen, Fieber oder Blut im Urin, bzw. nicht von selbst in wenigen Tagen abgeklungen sein, holen sie unbedingt medizinischen Rat ein. Wichtig ist jedenfalls, viel zu trinken. 

    Gibt es eigentlich auch Lebensmittel, die Blasenentzündungen vorbeugen oder die Heilung unterstützen können? Ja! In den letzten Jahren ist die Preiselbeere verstärkt in den Fokus gerückt. 

    Die Forschung versucht schon seit Jahren, dem positiven Effekt des Preiselbeersafts, der schon seit langem als Hausmittel eingesetzt wird, auf die Spur zu kommen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert, sowohl im akuten Erkrankungsfall wie auch vorbeugend. Achten sie dabei auf eine hohe Dosierung des Extraktes und die richtige Qualität des Produktes. Aber auch Kräutertees können unterstützend wirken: Brennnessel, Birkenblätter, Rosmarin, Goldrute, Ingwer oder Tausendgüldenkraut wirken sowohl ein harntreibend wie auch antibakteriell und krampflösend. Es gibt bereits fertige Mischungen, welche die Zubereitung erleichtern. Auch dem Apfelessig wird zugeschrieben, dass ein Esslöffel mit Wasser getrunken Keime im Harn bekämpfen kann. Je früher bei ersten Symptomen reagiert wird, umso eher wird ein Erfolg bemerkbar sein. Hier sei aber noch einmal erwähnt: Wenn die Beschwerden nicht verschwinden oder sogar stärker werden, ist ein Gang zur Ärztin oder dem Arzt unumgänglich.

    Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in der aktuellen Apothecum Ausgabe Herbst 2023.

    Hinweis: Unsere Blogartikel ersetzen niemals eine medizinische Diagnose. Sie dienen lediglich der Information, berichten von durchaus auch persönlichen Erfahrungen und darin beschriebene Tipps stellen immer nur eine mögliche Ergänzung zur ärztlichen Behandlung dar. Sollten Ihre Beschwerden nicht verschwinden oder sich verstärken, raten wir, umgehend die Ärztin bzw. den Arzt Ihres Vertrauens aufzusuchen.

    Foto Titelbild: Zimek

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