Wer in den letzten Tagen bei uns in der Apotheke war, hat vielleicht schon unser heuriges Weihnachtsschaufenster gesehen. Auch dieses Jahre verzichten wir in unserem großen Fenster bewusst auf Produktpräsentationen. Stattdessen wurde von unserer Grafikerin und Schaufensterdekorateurin eine – heuer fast lebensgroße – Krippe angefertigt und aufgebaut.

Foto: Zimek
Maria mit dem Jesuskind, Josef, Esel und Ochse, eine ganz traditionelle Zusammenstellung in Zeiten, in denen gerade weltweit sehr viel im Umbruch zu sein scheint.

Foto: Zimek
Wir lassen Angela Zimek selbst zu Wort kommen:
„Ich habe mich bewusst für starke Farben entschieden, Maria in dem ihr zugeschriebenen Blau, das Kind in Rot, Josef in Grün, die Halfter der Tiere bunt, genauso wie die Decke des Esels. Damit möchte ich Farbe nicht nur in den eher farblosen Winter bringen, sondern vor allem auch Zuversicht wecken. Die Blumen im Kleid von Maria betonen das Positive, das Erblühen der Hoffnung auf eine bessere, sichere Welt. Die geschlossenen Augen aller Figuren symbolisieren diese Geborgenheit, diese Vertrautheit, die wir uns für uns alle wünschen. Wenn ich mich geborgen fühle, in einem sicheren Raum oder Umfeld bin, kann ich die Augen schließen und in dem Moment vertrauensvoll verharren.
Natürlich ist diese Darstellung der heiligen Familie an unsere traditionellen Vorstellungen der Weihnachtskrippe angelehnt. Die betende Handhaltung und die Heiligenscheine habe ich weggelassen, Maria, am Boden sitzend hält das Kind in ihren Armen, hat es nicht allein in die Krippe gelegt. Josef kniet neben ihr und weiß, dass dies ein ganz besonderer Moment ist. Ich möchte mit dieser Darstellung einer jungen Familie nicht nur den kirchlichen Aspekt beschreiben, sondern sehe vielmehr in dem neugeborenen Leben immer auch einen Neuanfang, ein kleines, vages Versprechen für eine bessere Zukunft. Etwas, dass wir alle mit den Ereignissen der letzten Jahre gut brauchen können.“
Die Vorstellung, bei unserem Weihnachtsschaufenster komplett auf Werbung für unsere Produkte zu verzichten, war anfangs nicht leicht. Natürlich wollen wir als Apotheke verkaufen und Weihnachten zählt gerade im Drogeriebereich zu unseren umsatzstärksten Zeiten. Es sind mittlerweile sechs Jahre vergangen, als wir dies erstmals mit einem kritischen Blick auf die alljährliche weihnachtliche Geschenkeflut wagten. Damals waren die Schaufensterböden voller Geschenkpackerln, wahl- und lieblos übereinandergelegt. Hauptsache viel! Auf der Rückwand waren „Wunschzettel“ angebracht, mit denen Kinder sich – ein nachdenklicher Kontrast zu den Packerln – weniger materielle Dinge sondern meistens Gesundheit für ihre Eltern wünschten … und Frieden.

Foto: Zimek
Im Jahr darauf versuchten wir uns erstmals an einer Krippe. Die wunderbaren Puppen dazu waren mit viel Liebe handgemacht und wurden uns von einer Privatperson leihweise zur Verfügung gestellt.



Fotos: Zimek
Mit der Kulisse bezauberte die damals orientalische Krippe Kinder wie Erwachsene. Es gab Großeltern, die kamen extra mit ihren Enkeln, um Ihnen mit Hilfe dieser Krippe die Weihnachtsgeschichte zu erzählen. Wir hatten Kunden, die kamen ins Geschäft und haben sich für das Schaufenster bedankt. Da wussten wir, dass wir etwas richtig gemacht hatten, indem wir in dieser wohl werbeintensivsten Zeit einen kleinen Ruhepol anboten.

Foto: Zimek
Etwas Beständiges, etwas, dass man kennt, etwas, worüber man reden konnte. Wir haben damit wohl mehr Menschen begeistert, als mit einer Schaufenstergestaltung, die für Parfüms, Körperpflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel geworben hätte.
Das sehr positive Echo bestärkte uns darin, auch in den darauffolgenden Jahren in der Vorweihnachtszeit in diesem Fenster keine Produkte zu bewerben. Die Krippen wechselten: So gab es bereits eine ebenfalls selbst hergestellte dreiteilige Schattenrisskrippe sowie bäuerliche Krippen eines Kärntner Krippenbauern.




Fotos: Zimek
Vermutlich können wir es schon als Stadt-Apotheken-Tradition bezeichnen, denn es ist heuer bereits das sechste Weihnachten in Folge mit einer Krippendarstellung im Schaufenster. Unsere Botschaft dazu ist klar, sich nicht dem unbedingten Kaufrausch hinzugeben und nur des Schenkens wegen zu kaufen. Schöner ist doch, alles etwas besinnlicher anzugehen. Natürlich habe Geschenke zu dieser Zeit auch ihren Platz. Bewußt ausgewählte Geschenke freuen beide Seiten, die Schenkenden und die Beschenkten.
Ganz ohne Produktwerbung kommen wir dann doch nicht aus … neben dem Eingang gibt es noch ein Fenster und dort liegen unter einem geschmückten Weihnachtsbaum doch noch ein paar Ideen für gesunde und beliebte Weihnachtsgeschenke aus Ihrer Apotheke 😉

Foto: Zimek
Werbung in eigenem Interesse ohne Auftrag oder Bezahlung der Hersteller der abgebildeten Produkte.
Ihr dürft und könnt die Krippe gerne fotografieren und auch auf Facebook und Instagram posten. Es freut uns, wenn möglichst viele Menschen sie sehen und wir freuen uns auch, wenn Sie den Hashtag #stadtapothekevölkermarkt dazu zu schreiben.
Genießen Sie den Advent – schlendern Sie gemütlich durch die Stadt, bleiben Sie das eine und andere Mal einfach stehen und genießen den Moment unter den vielen Lichtern, die in der Stadt der winterlichen Dunkelheit Helligkeit entgegensetzt …
Foto Titelbild: Zimek