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Gelssssssen-Alarm

    Wer kennt das nicht? Man liegt im Bett, ist kurz vorm Einschlafen und plötzlich ertönt ein unüberhörbares, unangenehm hohes Surren neben dem Ohr. Das war es dann vorerst einmal mit dem Schlaf. Jetzt ist Gelsenjagd angesagt, wobei die blutdürstigen Insekten auch Meister im Versteckspiel sind und so laut sie ihr Dasein neben dem Ohr präsentiert haben, so unsichtbar sind sie, sobald das Licht eingeschaltet wird. Gelsen gehören zum Sommer wie die Sonne, nur könnten wir auf die fliegenden Blutsauger gerne verzichten. Kein Wunder, hinterlassen sie doch an den Einstichstellen meist unbarmherzig juckende Quaddeln.

    Sonne blinzelt durch das Schilf, links ist das Wasser eines Sees

    Wozu brauchen die Gelsen unser Blut?

    Gelsen, Mücken oder auch Stechmücken genannt, sind eine Familie von Insekten innerhalb der Zweiflügler. Es sind ausnahmslos die weiblichen Gelsen, die Blut saugen. Dies dient nicht nur der Ernährung, dazu würde Nektar bzw zuckerhaltige Pflanzensäfte reichen, sondern sie benötigen das Blut für die Produktion der Eier. Als Werkzeug für die Blutmahlzeit dient den kleinen Vampiren ihr Stechrüssel. Damit unser Blut nicht gerinnt, injizieren sie Speichel, dieser ist später für den Juckreiz verantwortlich.

    Was tun nach einem Gelsenstich?

    Die Reaktion auf Gelsenstiche fällt extrem unterschiedlich aus. Während bei einem vielleicht nur ein roter Punkt zu sehen ist, bekommt die andere extrem juckende Quaddeln, die ewig nicht verschwinden wollen. Wenn die Stichstelle eine Quaddel bildet und zu jucken beginnt, helfen kühlende und pflegende Gels, die es eigens für Insektenstiche gibt. Bewährt hat sich auch lokales Erhitzen, mit einem eigens dafür konstruierten „Stift“, da die Hitze die Proteine, die für den Juckreiz bzw. die allergische Reaktion verantwortlich sind, zersetzt. Wir beraten Sie dazu gerne. Kratzen sollte vermieden werden, da dies einerseits nicht hilft und andererseits durch das Aufkratzen Keime dazu gelangen können, die neben dem lästigen Gelsenstich möglicherweise noch eine Entzündung verursachen können.

    Besser vorbeugen

    Wohl die einfachste Übung ist, die Gelsen erst gar nicht ins Schlafzimmer zu lassen. Gelsengitter bzw. Fliegennetze gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, lassen sich leicht an den Fenstern und Türen anbringen und verhindern, dass Insekten bei offenen Fenstern in die Wohnung kommen. Für Kinderwägen gibt es eigene Netze, die übergestülpt werden können.

    Vier Lavendelsträußchen mit einer Bastmasche zusammengebunden

    Eine weitere Möglichkeit ist, die Abneigungen des Stechinsekts auszunutzen. Sie meiden Pflanzen wie Tomaten, Thymian, Katzenminze oder Lavendel. Auch ätherische Öle können zur Gelsenabwehr verwendet werden: Zitronella, Nelken, Eukalyptus, Lavendel, Minze, Sandelhol, Zimt oder Anis in eine Wasserschale geben. Ein paar Tropfen ätherisches Öl kann auch in die Körpermilch gemischt und auf die Haut aufgetragen werden. Dabei auf die Qualität des Öls achten.

    Gelsenabwehr für unterwegs

    Gelsen besuchen uns leider nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern lauern uns auch auf, wenn wir unterwegs sind. Natürlich gibt es in der Apotheke rezeptfrei vorbeugende Sprays, auch mit pflanzenbasierten Wirkstoffen. Dieser macht uns übrigens auch für Zecken weniger attraktiv. Werden Anti-Gelsenmittel für Kinder verwendet, muss natürlich darauf geachtet werden, ob diese auch für Kinder geeignet sind.

    Gift … besser nicht!

    Nicht für Kinder geeignet sind Gelsenstecker. So effizient sie sind, darf nicht übersehen werden, dass diese oft Pyrethroide enthalten, die nicht nur die Gelsen im Zimmer töten, sondern auch das menschliche Nervensystem angreifen und zu Schleimhautreizungen, Schwindel oder Kopfschmerzen führen können. Natürlich sollten aus den gleichen Gründen auch Insektensprays mit Giften nicht verwendet werden.

    Sommer genießen

    Mit den richtigen Maßnahmen kann den Gelsen ein Schnippchen geschlagen werden: Sei es mechanisch mit Fliegennetzen, oder mit Duftstoffen, die sie vertreiben. Wenn man dann doch einmal ein Gelsenbuffet war, kann man mit Hitze oder Gels dem Juckreiz entgegenwirken. So lässt sich der Sommer gleich viel entspannter genießen. 

    gelbe Teichrosen mit Blättern schwimmen auf der Wasserberfläche

    Foto Titelbild: Zimek