Pollenallergiker haben es heuer schon deutlich gespürt. Die Pollen sind da. Und das aufgrund des milden Winters und der warmen Temperaturen heuer bereits sehr früh. Während die Natur sich jetzt im März wieder in ihr grünes Kleid zu hüllen beginnt und wir gerne die warmen Sonnentage im Freien genießen, ist für einen gar nicht so kleinen Teil der Menschen der Frühling eng verknüpft mit juckenden Augen und Nasen bzw. Niesen bis hin zu allergischem Asthma. Heuschnupfen … was im Volksmund so lustig klingt ist für Betroffene sehr unangenehm und kann sich zu einem ernsten gesundheitlichen Problem auswachsen. Wer auf die Pollen mehrerer Pflanzen allergisch reagiert hat zum Teil schon fast ganzjährig mit Symptomen zu kämpfen, eine unangenehme Nebenerscheinung des Klimawandels.

Foto: Zimek
Als Allergiker ist es wichtig, zu wissen, welche Pollen für die unangenehmen allergischen Reaktionen verantwortlich sind. Wer jedes Jahr zur Haselblüte unter Bindehautentzündung, Schnupfen oder auch Husten und Atemnot leidet, sollte nicht nur an Erkältungen denken, auch wenn es noch Winter ist. Gerade die Hasel kann durchaus schon im Jänner oder Februar eine nennenswerte Pollenanzahl freisetzen. Neben genauer Beobachtung oder einem Beschwerdetagebuch kann ein Allergietest beim Arzt für Sicherheit sorgen. Eine Allergie sollte immer ernst genommen werden, da es häufig zu einem sogenannten Etagenwechsel kommt. Das bedeutet, dass aus einer juckenden Nase im Laufe der Zeit durchaus ein ernstzunehmendes Asthma werden kann, welches auf jeden Fall eine ärztliche Konsultation und Behandlung benötigt.

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Wann sind welche Pollen in der Luft?
Die Saison beginnt bei uns klassisch mit der Haselblüte, und das, wie bereits erwähnt, immer früher. Einen guten Überblick, wann welche Pollen für Probleme sorgen, gibt die Seite: polleninformation.at ( https://www.polleninformation.at), die konkret Informationen für Österreich und die Bundesländer zur Verfügung stellt. Mit der Eingabe einer Postleitzahl erhalten Sie Angaben zur aktuellen Belastung dieser Region, zudem finden Sie Prognosen und Karten. Navigieren Sie einfach ein wenig durch die Seiten dieser Homepage. Es wird auch eine App für das Smartphone angeboten. Mit diesen Informationen können Allergiker vielleicht besser ihre Allergie im Alltag bewältigen.

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Was tun bei einer Pollenallergie?
Wir haben ein paar Möglichkeiten, mit einer Pollenallergie dennoch den Frühling zu genießen, für euch zusammengetragen. An dieser Stelle weisen wir jedoch darauf hin, dass die Behandlung einer Allergie in die Hände eines Arztes gehört.
1) Allergenvermeidung
Nicht immer einfach und meistens nur ein Kompromiss. Pollen sind nicht immer und überall gleich vorhanden. Nach einem kräftigen Regen sind weniger Pollen in der Luft, so dass dieser Zeitpunkt für einen Spaziergang genutzt werden kann. Aber auch der Tageszeitpunkt spielt eine Rolle. Das Fenster sollte nicht den ganzen Tag zum Lüften geöffnet sein. Es ist besser, ganz in der Früh oder am Abend zu lüften. Ein Pollenschutzgitter hält zumindest einen Teil von Pollen ab. Haare waschen, um Pollen daraus zu entfernen, Kleidung nach längerem Aufenthalt im Freien wechseln und Wäsche nicht im Freien trocknen lassen sind ein paar Dinge, die beachtet werden können, um die Pollenkonzentration zu verringern.
Allergiker wissen jedoch, dass es fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, den Pollen aus dem Weg zu gehen. Es gibt zum Glück ein paar weitere Möglichkeiten, die die Pollensaison erleichtern.
2) Desensibilisierung
Dabei wird versucht, indem der Körper immer wieder mit kleinsten Mengen des Allergens in Kontakt gebracht wird, diesem beizubringen, dass die Pollen die ganze Aufregung nicht wert sind. In der Zwischenzeit gibt es alternativ zu den Spritzen auch Tropfen, die unter die Zunge gegeben werden. Die Behandlung ist langwierig, hat aber eine hohe Erfolgsquote. Der Körper lernt, dass die Pollen keine Gefahr darstellen und die allergischen Reaktionen werden gelindert oder verschwinden sogar gänzlich.
Aus Erfahrungen im Familienkreis weiß ich, dass diese Behandlung unterschiedlich empfunden wird. Während die Tropfen beim Einen keinerlei Belastung darstellen, kann schon vorkommen, dass eine andere Person ein unangenehmes Jucken oder sogar leichte Schwellungen im Mundraum verspürt. Auch unsere Kunden berichten von unterschiedlichen Erfahrungen. Einen Versuch mit der Aussicht auf ein beschwerdefreieres Frühjahr ist die Desensibilisierung jedenfalls wert. Bitte nur mit ärztlicher Begleitung.
3) Nahrungsergänzungsmittel
Bitte nicht alles glauben, was im Internet versprochen wird. DAS Wundermittel, welches jede Allergie erfolgreich heilt, gibt es nicht. Das hätte sich schon längst herum gesprochen und ich als Apotheker wäre durch den Verkauf dieses Wundermittels reich und wir könnten alle eine beschwerdefreie Zeit genießen.
Eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen wird immer einen positiven Effekt haben. Ein Pflanzenstoff, mit dem wir gute Erfahrungen gemacht haben, ist die Tragantwurzel. Sie reguliert das Immunsystem und lindert dadurch Allergiesymptome. Das Präparat gibt es in Form von Kapseln oder für Kinder auch als Saft. Wie bei anderen Nahrungsergänzungsmitteln gilt auch hier, dass es einenVersuch wert ist. Auch über die Einnahme von Schwarzkümmelöl gibt es positive Erfahrungsberichte. Die Erfahrungen dazu sind unterschiedlich. Jene, bei denen es wirkt, freuen sich über ein beschwerdefreieres Frühjahr.
4) Ernährung
Eine ausgewogenen gesunde Ernährung hilft dem Körper, mit unterschiedlichsten Situationen umzugehen. Dies gilt nicht nur für Allergiker. Als Pollenallergiker kann es Sinn machen, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden, um Kreuzreaktionen zu verhindern. Kern- und Steinobst wie Äpfel oder Pfirsich können zum Beispiel bei Birkenallergikern ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen. Es gibt natürlich noch weitere Kreuzreaktionen, die wohl einen eigenen Beitrag füllen würden.
5) Medikamentöse Behandlung
Natürlich spielt bei Allergien die Behandlung der Symptome eine wesentliche Rolle. Juckende Augen können mit speziellen Augentropfen und auch die allergiegeplagte Nase mit entsprechenden Sprays behandelt werden. Antihistaminika können helfen, den Alltag in Schule und Arbeit beschwerdefrei zu bewältigen. In besonders schwereren Fällen werden auch spezielle kortisonhaltige Asthmasprays verwendet.

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Alternativen
6) Homöopathie:
Auch wenn Homöopathie polarisiert, gibt es hierzu immer wieder positive Erfahrungen von einzelnen Kunden. Wenn jedoch keine Linderung bemerkbar ist und sich Husten oder Atemnot zu den Symptomen gesellt, muss unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Wir können es nur noch einmal betonen, dass eine Allergie nie unterschätzt werden darf und unbehandelt bei Symptomen wie Atemnot auch gefährlich ist.
7) Hypnose
Ein ganz anderer Ansatz, der immer wieder – nicht nur bei Allergien – zu verblüffenden Ergebnissen führt, ist die Kraft unserer Gedanken. Und genau damit arbeitet die Hypnose. Dazu gibt es auch einen Fall in meiner engeren Verwandtschaft. Bei dem Kind ist die Birkenallergie von Jahr zu Jahr schlimmer geworden. Anfangs war es nur Niesen und Schnupfen, im Laufe der Jahre kamen Husten und Atemnot hinzu und trotz der Einnahme von Antihistaminikum und Asthmaspray konnte das Kind zur Birkenblüte kaum ins Freie gehen. Nach einer Hypnosesitzung, in der suggeriert wurde, dass die Pollen egal sind, war das Kind schlagartig nahezu beschwerdefrei und es sind in der Zwischenzeit einige Jahre vergangen, in denen auf den Einsatz von Medikamenten verzichtet werden konnte.
8) Akupunktur
Die Nadeln sollen helfen, die Nase frei zu bekommen und den unangenehmen Juckreiz zu stillen. Auch gibt es Erfahrungen, dass bei starken Allergien weniger Medikamente notwendig sind.
Hinweis:
Zu den alternativen Behandlungsmethoden gibt es meist nur Erfahrungsberichte, aber keinen wissenschaftlichen Nachweis. Wenn einzelne Personen Erleichterung oder gar Beschwerdefreiheit erfahren, spricht für diese nichts dagegen, diese Methoden begleitend anzuwenden.
Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass auch Allergiker gut durch die Pollensaison, die sich ja nicht nur auf das Frühjahr beschränkt, kommen können. Manchmal hilft vielleicht schon eine einzelne Maßnahme, manchmal eine Kombination, um die lästigen Symptome zu lindern oder auch los zu werden. Egal welcher Weg eingeschlagen wird, etwas gilt immer: Positiv denken und ausprobieren, was helfen könnte, ist immer besser, als nichts zu tun.

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